Tipps für Eltern (hoch)sensibler Kinder III

Ein bunter Strauss an hilfreichen Tipps und Tricks, wie der Alltag mit hochsensiblen Kindern etwas leichter werden kann: Eltern-Coach Kathrin Berweger stellt in unserer Blog-Serie Strategien vor, welche sie in ihren Elternkursen von betroffenen Familien sammeln konnte. In diesem letzten Teil geht es um Kommunikation, Energiehaushalt und Tagesstruktur.

© ruslanshug/Fotolia

In meinen Elternkursen sind Konflikte und Reibungsflächen, die Eltern in ihrem Erziehungsalltag mit ihren hochsensiblen Kindern erleben, immer wieder Thema. Speziell der Austausch der Eltern in meinen Kursen wird als sehr hilfreich und bereichernd erlebt, weil es immer wieder zu Aha-Erlebnissen kommt und weil Gelingendes im Erziehungsalltag ausgetauscht und gesammelt wird. Inzwischen ist einiges an Tipps zusammengekommen, wie die Eltern mit den konfliktreichen Themen im Erziehungsalltag mit ihren hochsensiblen Kindern umgehen können. Diese Sammlung möchte ich hier gerne vorstellen.

Strukturierung des Tages

  • Klare Strukturen und regelmässige Abläufe geben den Kindern Orientierung und unterteilen den Tag in kleinere übersichtliche Einheiten.
  • Die Kinder mögen auch einen Überblick hinsichtlich dessen, was ansteht. Agenda, Tages- und Wochenpläne für ältere Kinder sollten dabei gut sichtbar aufgehängt werden.
  • Spezielle Ereignisse sollten im Vorfeld angekündigt werden, damit sich die Kinder darauf einstellen können.
  • Regeln und Rituale sind hilfreich, beipsielsweise bei Tisch immer am gleichen Platz zu sitzen.
  • Das Einschlafritual sollte immer gleich gehandhabt werden. Das gibt Orientierung und reduziert neue Reize.
  • Vor der Schule sollte Zeit zum Spielen und Lesen eingeplant werden.
  • Den Tag in Ruhe zu starten, ist bedeutsam.
  • Zeiten zum Runterfahren sollten unbedingt vorhanden und grosszügig bemessen sein.

Zuwendung und Wertschätzung

  • Zuwendung sollte man zeigen, auch wenn es nur einen kurzen Moment lang ist. Das kann durch einfühlsames Zuhören, Augenkontakt oder mit seiner Aufmerksamkeit ganz beim Kind geschehen.
  • Auch körperliche Kontakte wie Massagen oder Rückenkraulen sind Zeichen der Zuwendung. Einige Kinder werden in einer Situation der Überreizung durch Körperkontakt und Streicheln beruhigt, anderen Kindern ist das zu viel und sie bevorzugen es, sich alleine zu beruhigen.

Bild: pixabay

Erziehung und Kommunikation

  • Es ist besser, zu sagen, wie man etwas möchte, oder einen Wunsch zu äussern, als Vorwürfe zu machen.
  • Die eigene Befindlichkeit sollte angesprochen und sichtbar gemacht werden. Die Kinder spüren diese sowieso.
  • Die Kinder sollten stets in ihrer Selbstständigkeit und in ihren Lösungsstrategien unterstützt werden.

Kommunikation mit Lehrpersonen

  • Beobachtungen und Fragestellungen des Kindes schildern
  • als Sprachrohr des Kindes verstehend und erklärend vorgehen, damit bei der Lehrperson überhaupt ein Bewusstsein über Probleme oder Fragestellungen entstehen kann
  • Vonseiten der Schule sind methodische und inhaltliche Forderungen weniger erwünscht.
  • Ideal ist ein kooperatives gemeinsames Suchen nach Lösungen.

Den eigenen Energiehaushalt beachten

Wie gehe ich als Mutter oder Vater mit meinen eigenen Energien und Rückzugsmomenten um?

  • darauf achten, dass ich ruhig und entspannt aus dem Haus gehen kann
  • auf mich selbst achten und meine Grenzen ernst nehmen

Kathrin Berweger ist Mutter von zwei Kindern, Eltern-Bildnerin, Begabungsexpertin und Marte-Meo-Therapeutin und bietet unter anderem die Elternkurse Hochbegabung / Hochsensibilität und Starke Eltern – starke Kinder an. Dieser Blog-Text ist zuerst auf ihrer Website artcoaching berweger erschienen.

2018-07-29T20:11:22+02:00Juli 29th, 2018|

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