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Noahs Mama trinkt seit Beginn der Corona-Pandemie viel Alkohol. Sie war schon vorher immer wieder mal komisch – hatte keine Energie für den Haushalt, weinte viel. Der Vater von Mia geht seit Wochen nicht mehr zur Arbeit und verschanzt sich in seinem Zimmer. Und die Mama von Lea zieht jedes Jahr mit ihr um, weil sie überzeugt davon ist, von den Nachbarn bestohlen zu werden. Die Namen diese Kinder sind geändert. Ihre Schicksale sind echt.

Seit September gibt es in Winterthur eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche wie Noah, Mia und Lea. Die Beraterinnen der Stiftung Kinderseele Schweiz sind für diese Kinder und ihre Eltern da und suchen gemeinsam mit der Familie nach Lösungen für die momentan belastende Situation. iks

 

Noah versteht mittlerweile dank der Hilfe von Kinderseele Schweiz, was mit seiner Mama los ist. Dass sie krank ist. Dass es nicht seine Schuld ist, dass die Mama so viel weint und trinkt. Noah ist eines von schätzungsweise 300’000 Kindern in der Schweiz, die mit einem psychisch belasteten Elternteil aufwachsen.

Die betroffenen Kinder fallen im Moment noch durch sämtliche Maschen unseres Gesundheits- und Sozialsystems. Erst wenn sie selber emotionale oder Verhaltensauffälligkeiten zeigen, bekommen sie Hilfe. Wenn diese Kinder aufgrund des Erlebten selber krank werden, greift unser Versorgungssystem. Doch dann ist es schon fast zu spät. Zwei Drittel der betroffenen Kinder und Jugendlichen fühlen sich für den Rest ihres Lebens durch die Erfahrung in ihrer Kindheit ausgebremst. Ein Drittel wird selber krank.

Kinder psychisch kranker Eltern können gesund bleiben

Das müsste nicht so sein. Fachexpert*innen sind sich einig: Kinder psychisch erkrankter Eltern können sich genauso gesund entwickeln wie andere Kinder, wenn sie frühzeitig Hilfe erhalten in ihrer belastenden Situation. Wichtig sind dabei altersgerechte Erklärungen und mindestens eine verlässliche Vertrauensperson, inner- oder ausserhalb der Familie.

Hilfe organisieren können auch Menschen aus dem Umfeld:

Doch was sind altersgerechte Erklärungen im individuellen Fall? Und wo findet eine Familie soziale Unterstützung, wenn sie aufgrund der psychischen Erkrankung der Mutter oder des Vaters kaum mehr Kontakte pflegt? Wenn Eltern die richtigen Worte fehlen oder sie sozial isoliert sind, sind wir von der Stiftung Kinderseele Schweiz für sie da. Wir erklären ihnen, welche Fragen, Ängste und Schuldgefühle betroffene Kinder oft plagen und zeigen ihnen auf, wie sie ihre Kinder davon entlasten können. Und wir suchen gemeinsam mit der Familie nach Unterstützung im eigenen Umfeld oder bei geeigneten Fachstellen. Damit Noah, Mia und Lea eine unbeschwerte Kindheit erleben dürfen. Es gibt  auch  einen Kurs für Kinder und Jugendliche mit psychisch belastetem Umfeld.

Die Informations- und Beratungsstelle des Instituts Kinderseele Schweiz bietet Beratungen online (anonym), per E-Mail, Telefon oder vor Ort. Auch Menschen aus dem Umfeld betroffener Familien und Fachpersonen können sich an die Beratungsstelle wenden. Die Beratungen sind kostenlos. Bei den persönlichen Beratungen in Winterthur werden die aktuellen Schutzmassnahmen in Bezug auf das Coronavirus streng eingehalten.

Kontakt: 052 266 20 45
Albanistrasse 24, 8400 Winterthur
beratung@kinderseele.ch
www.kinderseele.ch

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