«Mama, Mama, ich habe geträumt, dass es auf dem Planeten Kosi Steinzeitmenschen gibt! Das war so spannend!», schrie Jaro, während er die Treppe hinunter zur Küche stürzte. Die Mutter leerte Milch in die Cornflakes und sah Jaro lächelnd an. «Das ist aber ein toller Traum.» Da die Mutter sich dafür interessierte, musste Jaro ihnen beim Frühstück den ganzen Traum genau erzählen:
«Es gab bei den Steinzeitmenschen Kurgur, Mups, Murnps, und die Mädchen Sur und Ulmur. Als der Traum angefangen hatte, sassen sie in einer Höhle und machten mit Baumstämmen und Ästen Musik. Alles klang sehr schön bis auf das Geräusch, das so wie ein Trampeln klang. Irgendwann bemerkte Mups, dass dieses Geräusch nicht zur Musik gehörte. Ängstlich sahen die Steinzeitmenschen sich an. Ulmur kommandierte die Anderen herum: Drus nuchschun whs lus ust. Das hiess, sie sollten draussen nachschauen, was los sei. Also schlichen sich die Höhlenbewohner aus ihrer Höhle und da stand plötzlich eine Hyäne mit fletschenden Zähnen und scharfen Krallen vor ihnen. Wegen ihrer mulmigen Gesichter erkannte man, dass sie Angst hatten. Trotzdem machten sie keine Anstalten zu gehen. Sur schnappte sich einen Stock, hielt ihn ins Feuer und schwenkte das Feuer herum. Winselnd flüchtete der Angreifer. Wir hätten uns jetzt abgeklatscht, doch die Steinzeitmenschen trotteten einfach wieder in ihre Höhle zurück.
Plötzlich kam ich selbst im Traum vor. Ich war ein Forscher. Mit rauschendem Kopf sass ich in meinem Labor. Ich erforschte die Sterne und Planeten. Vor ein paar Tagen hatte ich einen Satelliten gebaut und ihn so programmiert, dass er ins Weltall zum Planeten Kosi flog. Ich baute eine Kamera hinein, so dass auch ich alles sehen konnte. Als ich schaute, was der Satellit filmte, traute ich meinen Augen kaum, denn er filmte gerade Steinzeitmenschen!
Die fünf Steinzeitmenschen waren zu dieser Zeit auf der Jagd gewesen, darum konnte ich dabei zuschauen, wie sie ihre Speere auf die Rentierherde warfen. Völlig verwirrt war ich deswegen. Und weisst du was? Forscher haben ja einmal viele kleine Steine gefunden mit so komischen Zeichen. Sie wussten, dass sie aus der Steinzeit stammten, aber bis heute ist unbekannt, was diese Zeichen bedeuteten.
Doch ich habe dank meines Satelliten herausgefunden, dass diese Steine den Steinzeitmenschen dazu dienten, sich zu merken, was für Tiere sie schon gejagt hatten. Gesehen habe ich natürlich noch mehr. Zum Beispiel, dass sie schon ein Gerüst aus Holz bauen konnten.
Ich hätte am liebsten weitergeträumt, aber da klingelte mein Wecker wieder einmal.
Was wäre, wenn das alles echt gewesen wäre? Dann wüssten wir so viel über die Steinzeitmenschen, dass bald nichts mehr aus dieser Zeit unbekannt wäre. Und danach kamen irgendwann die Römer und das Mittelalter und auch darüber, könnte man viel mehr herausfinden, als man jetzt weiss. Ausser natürlich, die Menschen auf Kosi würden sich anders entwickeln, als dies die Steinzeitmenschen getan hatten, von denen wir abstammen.»
Die Mutter musste schmunzeln, weil ihr Sohn immer so komische Träume hatte.