«Kinder, vergesst die Hausaufgaben nicht!», sagte die Lehrerin. Sarah war schon sehr müde. Aber zum Glück hatten sie zwei Wochen Ferien. Sie sass im gelben Schulbus. Heute war sie schwarz angezogen, obwohl sie viele farbige Kopftücher und Kleider hatte. Trotzdem liebte sie Schwarz. Im Bus sass sie müde da und dachte daran, wie es in anderen Ländern ruhig und schön war. Kein Krieg ist so schön. Aber leider kann der Krieg hier nicht aufhören. Viele Leute sterben oder verlieren alles Wichtige, was sie haben. In anderen Ländern ist das Leben nicht so schwierig. Plötzlich fiel ihr etwas Unglaubliches ein. «Wie toll!», schrie sie so laut, dass alle im Bus sie komisch anschauten. «Was wäre, wenn es keinen Krieg gäbe?», sagte Sarah diesmal etwas leiser und sie entschuldigte sich bei den anderen. Ist doch eine gute Idee. Für einen Moment wollte Sarah in eine neue Welt eintauchen, in der es keinen Krieg gäbe.
Noch fünf Minuetn, bis sie zu Hause ankam. Diese fünf Minuten würde sie nützen, um in eine neue Welt einzutauchen. Ohne Krieg wäre die ganze Welt ruhig, sauber und zufrieden. Es gäbe nicht so viele arme Menschen. Nicht alle würden verhungern oder verdursten. Die armen Menschen würden nicht auf Strassen schlafen. Natürlich haben sie nur wenig Essen und Trinken. Vielleicht auch gar nichts, nur etwas Wasser. Leute sterben wegen Krieg oder weil sie arm sind. Hätte es keinen Krieg, dann wären alle bei sich zu Hause und nicht in anderen Ländern, wo sie keine Sprache verstehen, niemanden kennen und kein Zuhause haben. Manche Familien versuchen mit Schiffen zu flüchten, doch auch da sterben sie oder werden erwischt und wieder zurückgeschickt.
«Wieso gibt es überhaupt Krieg?», fragte sich Sarah. Ihre Tante und ihre Cousine sind geflüchtet. Sarah liebt ihre Cousine sehr, doch leider ist sie nicht mehr da. Sie vermisste ihre Tante und ihre Cousine sehr. «Wie sehen sie jetzt aus?», fragte sich Sarah.
Mit einem Ruck blieb der Bus stehen und sie wurde aus ihren Träumen gerissen. Draussen war es sehr heiss und sonnig. Sarahs Kleider waren staubig und sie wurde rot, weil sie schwitzte. Zu Hause angekommen, war sie sehr müde. Sie begrüsste ihre Eltern und wusch sich ihre staubigen Hände. Während sie sich umzog, dachte sie immer noch daran, wie es ohne Krieg wäre. «Das Essen ist fertig, Sarah!», rief die Mutter. Am Esstisch träumte Sarah immer noch. Sie war sehr neugierig und wollte unbedingt wissen, wie es ohne Krieg wäre. Sarahs Teller war voll geblieben mit Reis. Während Sarah mit dem Löffel spielte, fragte ihre Mutter: «Wieso isst du denn nichts?» – «Was denkst du, wie Zeinab jetzt aussieht?», fragte Sarah neugierig. «Wieso fragst du das nach so vielen Jahren? Wie ist es dir in den Sinn gekommen?», fragte die Mutter erstaunt. «Ach, ist nicht so wichtig», antwortete Sarah.
Etwas später begann sie ihrer Mutter beim Aufräumen zu helfen. Es dauerte etwa 15 Minuten, bis sie fertig waren. Danach ging Sarah in ihr Zimmer und setzte sich vor dem Bett hin. Vor ihr war ein kleines Fenster, aus dem man einen Baum sehen konnte. Während sie den Baum anschaute und weiterdachte, fiel ihr etwas ein.
«Was könnte man gegen Krieg tun?», fragte sich Sarah neugierig. Schliesslich hatte sie eine Idee, was man gegen Krieg machen könnte.
Man sollte akzeptieren, dass das Leben ein Geschenk von Gott ist. Niemand wird für immer dableiben und weiterleben. Deshalb sollte man das Leben gut nutzen und schön leben. Es ist wichtig, alle Menschen zu lieben, ohne an Sprache, Herkunft und Religion zu denken, nur dran zu denken, dass wir alle Menschen sind und wir alle gleich sind. Man sollte nie an Hautfarbe denken. Es ist egal, ob eine Person hell oder dunkel ist, egal ob Mann oder Frau. Wir alle sind Menschen und wir sind alle gleich. Respektvoll bleiben ist auch sehr wichtig.
Jetzt hatte sich Sarah dazu entschieden, dass sie als erste anfängt. «Ich muss mit allen respektvoll umgehen und sie lieben. Mit meinen Eltern, meinen Freunden, meinen Lehrpersonen und allen anderen Menschen muss ich respektvoll umgehen und mein Leben gut nutzen», sagte Sarah stolz. So können wir alle schön leben ohne Krieg. Dann kann die ganze Welt schön, ruhig, sauber und mit Freude leben.