Müde verliess ich mein Zuhause und lief auf einem kleinen Schotterweg los in Richtung Schule. Es war ein wunderschöner Morgen mit bestimmt 23° C. Gemütlich latschte ich dahin, neben mir mein sehr sportlicher bester Freund Nikolas. Wir beide waren so sehr in unser Gespräch vertieft, dass wir gar nicht bemerkten, dass wir die alte, ehrenwerte Schule schon erreicht hatten. Zu unserem grossen Glück hatten wir sechs relativ spannende und abwechslungsreiche Lektionen. Am frühen Abend kam ich wieder zu Hause an. Nach dem leckeren Abendessen ging ich müde ins Bett und schlief sofort ein.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war ich schockiert. Ich war nicht mehr zu Hause! Ruckartig stand ich auf. Verstört guckte ich mich um. So schnell ich konnte, flitzte ich aus dem kleinen Häuschen. Erst als ich draussen war, realisierte ich, dass ich irgendwo in Afrika sein musste, denn um mich herum war ein grüner, dichter Dschungel. «Doch wie geht das?», fragte ich mich. Gerade, als ich mich auf den erdigen Boden hinsetzen wollte, um mir Gedanken über meine Frage zu machen, kam eine kleine, dunkelhäutige Frau mit einem wunderschönen Muster auf ihrem Seidenkleid aus einer der Hütten, die neben meiner stand. Jetzt befanden wir uns beide auf einem kleinen, runden Platz vor ungefähr acht Hütten, die alle verrostet und schon relativ alt aussahen. «Hallo Netsen, wie geht es dir?» Unsicher und mit einer leicht zittrigen Stimme antwortete ich: «Es geht mir nicht besonders gut, dennoch bin ich ein bisschen glücklich.» – «Du musst endlich loslaufen, die Schule beginnt bald.» – «Wo ist nochmals die Schule?», fragte ich mit einem leichten Lächeln. «Na, den Weg hier entlang.» Die Frau zeigte auf einen kleinen Pfad, der rechts von mir war. Nervös ging ich den Weg entlang. Schon nach etwa 300 Metern sah ich ein Zelt, das bei mir den Eindruck einer afrikanischen Schule erweckt hatte. Da ging ich hinein. An diesem Tag hatte ich ganz viele komische Fächer. Infolgedessen ging ich wieder den schmalen Pfad entlang zu der Hütte, in der ich aufgewacht war. Da merkte ich erst, wie müde ich war, und ohne irgendwelche Hausaufgaben zu machen, lag ich auch schon am Boden und schlief sogleich ein. Mit einem lauten Gähnen wachte ich am nächsten Tag auf. Wie schon vermutet, wachte ich nicht zu Hause, nicht in Afrika, sondern in einem Wolkenkratzer auf. Jedoch dieses Mal schrie ich nicht auf. Nein, im Gegenteil, ich schaute mich neugierig im ganzen Wolkenkratzer um. Als ich beim Fenster angekommen war, schaute ich fasziniert raus, denn ich liebte es, Städte von oben zu sehen. Verstört schaute ich über New York. Ich blieb sicher noch eine halbe Stunde am Fenster stehen und glotzte hinaus. Etwa um acht Uhr kam ein Mann im Anzug und sagte: «Herr Maximilian von Kerenzenberg, können wir mit der Schule beginnen?» Der Mann war sehr elegant gekleidet, hatte einen runden Bauch und ein strenges Gesicht. Auf dem Kopf hatte er eine glänzende Glatze. Sichtlich amüsiert rief ich: «Jawohl, Sir, wir können beginnen!» Ohne seine Miene zu verändern, begann er zu schwafeln. Er benutzte so viele Fachausdrücke, dass ich gar nichts verstand. Während der Typ vor sich hin schwafelte, musste ich an Nikolas denken. So gerne wäre ich jetzt bei ihm. Da kam mir die Idee. So schnell ich konnte, richtete ich mich auf, stürmte an dem elegant gekleideten Mann vorbei und sprang, so schnell ich konnte, in mein Bett zurück. Schnell schloss ich meine Augen und schlief ein.

Sekunden später wachte ich wieder in meinem Bett auf. Endlich zu Hause! Überglücklich stand ich auf, putzte mir die Zähne, zog mich an und verduftete in die Schule. Kurz darauf kam ich dort an. Beruhigt betrat ich mein Klassenzimmer. Alle schauten mich irgendwie fragend an. Zuerst begriff ich es nicht, doch als ich auf meinen Platz schaute, erschrak ich. Auf meinem Stuhl an meinem Platz saß ein Junge im Anzug. Das war nicht so besonders, doch als er seinen Kopf zu mir drehte sah ich ein Gesicht, das aussah wie meins.