Der Himmel färbt sich rot, Goldfäden zieren den schönen Morgenhimmel. Die Bäume öffnen die Augen. Seht, wie deren Kronen grün und frisch schimmern. Das Eichhörnchen reckt sich, der Vogel trällert ein Lied vor sich hin. Der Uhu rückt sein Kissen zurecht. Der helle Tag beginnt.

Am Fluss, der sich durch den Wald schlängelt, steht ein Biberbau. Da wohnt Biber Charly. Gerade eben wacht er auf. Er reckt und streckt sich und da kommt ihm eine Idee: „Heute gehe ich forschen.“ Dann geht er los. Ohne Werkzeug? Nach einer Weile bleibt er vor einer Gruppe mächtiger, knorriger Bäume stehen. „Hm, wie alt sind eigentlich diese Bäume?“, fragt sich Charly. Eine Weile überlegt er, dann beginnt er beim grössten und dicksten Baum. Jeder weiss, Biber brauchen immer Holz. Charly nagt am Baumstamm. Er nagt und nagt und nagt… Als die Sonne ihren Höhepunkt erreicht hat, macht er eine Verschnaufpause. Plötzlich knurrt sein Magen. Er wühlt in seinem Rucksack und holt sein vegetarisches Sandwich hervor. Genüsslich beisst er hinein. „Mmmh, ist das lecker, njam-njam!“ Nach fünf grossen Bissen ist das Sandwich weg. Mit vollem Bauch legt sich Charly hin und macht ein Mittagsschläfchen.

Nach dem Nickerchen macht er sich wieder an die Arbeit. Leise flucht er. Der Baum ist immer noch nicht ab!! Langsam vergeht ihm die Lust. Doch er will unbedingt wissen, wie alt der Baum ist! Darum macht er weiter. Krrrrr… Wusch! Knacks! Und dann schreit Charly: ,,Bauuum fäääällt!!!’’ Am späten Nachmittag ist er fertig.

Da sieht Charly hinter dem Baum einen herrlichen Blaubeerstrauch. Da die Beeren so köstlich aussehen, stopft er sich voll damit. Nach der köstlichen Mahlzeit ist sein ganzes Gesicht blau. Voller neuer Energie beginnt Charly mit Zählen. Die Zeit vergeht und Charly zählt immer noch Jahrringe. Er kommt zum Ende: ,,2017,2018,2019,2020,2021!“ Charly ist erstaunt, wie alt der Baum ist.

,,Oh nein buhuhuhu…“, heult Charly. Doch es ist nicht das Alter des Baumes, welches ihn zum Weinen bringt. Er hat gerade gesehen, dass der Baum sein Haus, besser gesagt seinen Bau zerstört hat! Da denkt er an den Baum… Er beginnt, kleine Stücke vom Baum abzunagen. Er hat da so eine Idee…Eifrig läuft er zur Stelle vom alten Bau. Im Maul trägt er Zweige des gefällten Baumes. Dort entsteht ein neuer Bau. Da es schon spät am Abend ist, geht er ins Bett. Todmüde fällt er in sein neues Bett.

Im Traum schreibt er ein Gedicht:

Die Sterne funkeln über dem Wald

Beeil dich Uhu, Morgen wird’s schon bald

Die Sternenpost auszuteilen hast du

Das Eichhörnchen ist schon wach

Schnell, schneller Uhu

Nun, endlich fertig

Alles geschafft

Jetzt gehst du ins Bett hurtig.