Als Alisa eines Morgens aufwachte, waren ihre Eltern verschwunden. Sie rief und suchte überall im Haus nach ihnen, aber sie konnte sie einfach nicht finden. Draussen traf sie auf viele Kinder aus der Nachbarschaft, die alle auch nach ihren Eltern suchten. Sie dachten darüber nach, wie ihre Eltern verschwunden sein könnten. Einige Kinder meinten sogar, dass ihre Eltern entführt worden waren. Da kam ein Mädchen und sagte: «Ich habe einen Hinweis gefunden. Da, dieser seltsame Zettel, darauf steht Kazuri
«Kazuri? Davon habe ich irgendwann einmal in einem meiner Bücher, die ich von meiner Uroma bekommen habe, gelesen. Kazuri ist eine Krankheit, die Erwachsene ansteckt und sie in Geister verwandelt! Kinder können nicht angesteckt werden», erinnerte sich Alisa. «Wir müssen den mächtigen Magier Tulitu finden. Nur er kann uns helfen.»
«Dann sollten wir ihn so schnell wie möglich suchen. Gehen wir los!», rief ein Junge.
«Ja, aber zuerst müssen wir Proviant und andere wichtige Dinge einpacken.» Also gingen alle Kinder ihre Sachen holen. Alisa fand im Buch ihrer Uroma sogar eine Karte vom Weg zu Tulitu. Auf dem Weg zu Tulitu trafen sie im Wald auf ein wildes Tier. «Hilfe!», schrien alle Kinder und rannten weg. Doch ein Junge hatte Stinkbomben mitgenommen und warf sie nach dem wilden Tier. Als die Bombe explodierte, kam dem wilden Tier ein fürchterlicher Gestank entgegen und es rannte mit Geheul davon. Erleichtert liefen die Kinder weiter, bis sie zu einer Waldlichtung kamen. Da es dunkel wurde, bauten die einen die Zelte auf und die anderen sammelten Feuerholz und Beeren. Beim Beeren suchen verirrte sich Alisa im tiefen, dunklen Wald. Da kam ein oranges, rot gepunktetes Wesen mit vier Beinen, zwei Flügeln, einem Fuchsschwanz und Löwenkrallen aus dem Gebüsch gesprungen. Alisa fragte vorsichtig: «Ich habe mich verirrt, kannst du mir helfen?» Das geheimnisvolle Wesen antwortete: «Ja, aber nur, wenn du dich gut um mich kümmerst.» Alisa versprach, gut für das Tier zu sorgen, und so liess das seltsame Geschöpf Alisa aufsteigen. Dann flogen sie davon.

Das Wesen flog zu seiner Höhle, wo sie seine Geschwister trafen. Alisa teilte ihre Beeren mit ihnen und im Gegenzug versprachen sie, ihr zu helfen, den Magier zu finden. Alisa fiel in einen unruhigen Schlaf. Sie träumte von Geistern und einem bösartigen Rieseneichhörnchen, welches sie jagte und verschlang. Am nächsten Morgen flog Alisa mit ihren neuen Freunden weiter. Auf einem hohen Berg erblickten sie plötzlich ein kleines Häuschen. Alisa klopfte an und öffnete vorsichtig die Tür. Drinnen flogen Zauberbücher, Kessel und andere Sachen, die von einem Zauber in der Luft gehalten wurden, herum.   «Hallo, wer bist du, und warum bist du hier?», wurde sie von einem Mann mit rotem Umhang, blauem Hut und orangen Stiefeln begrüsst. Das müsste wohl Tulitu der Magier sein, dachte sich Alisa: «Ich komme wegen Kazuri, einer sehr gefährlichen Krankheit. Sie hat meine Eltern in Geister verwandelt.»
«Ah, da kann ich dir helfen. Ich kann nämlich ein kompliziertes Zauberpulver als Gegengift herstellen, aber dazu brauche ich unter anderem Zauberlinge. Diese hat allerdings nur mein Bruder. Da er aber ein sehr böser Magier ist, musst du ihm die Pilze heimlich stehlen.» Nachdem Tulitu Alisa den Weg zur Höhle seines Bruders beschrieben hatte, flogen sie weiter. Unterwegs trafen sie auf einen alten und weisen Mann und baten ihn um Hilfe. «Helfen? Nein! Das kann ich nicht, aber ich kann euch einen Tipp geben: Stehlt ihm das, was ihr wollt, erst wenn es dunkel ist.» – «Danke für ihren Tipp», sagte Alisa. Dann flogen sie weiter.

Als sie an der Höhle von Tulitus Bruder ankamen, war es bereits dunkel geworden. Vorsichtig spähten Alisa und ihre Freunde in die Höhle, dann traten sie ein. Neben einer Kerze lag ein Haufen Pilze. «Das müssen die Zauberlinge sein», flüsterte Alisa. Leise schlich sie sich in die Höhle und schaufelte den Haufen mit ihren Händen in ihre Tasche. Plötzlich war in weiter Ferne ein roter Strahl zu sehen: «Hilfe! Was ist das?», schrie Alisa und stolperte. Erstarrt blieb sie auf dem Boden liegen. «Vorsicht, ein feuerspeiender Drache!», warnte eines der geheimnisvollen Wesen. Alisa und ihre neuen Freunde waren zwar in der Überzahl, doch das Feuer, welches der Drache ausspuckte, war extrem beängstigend. Der Drache kam schnell näher. Alisa hatte eine Idee: Sie nahm ihren Spiegel aus der Tasche und versuchte, ihn dem Drachen entgegenzuhalten, dies in der Hoffnung, dass der Drache sein Spiegelbild treffen könnte und sich auflösen würde. Plötzlich wurde alles schwarz.

Als Alisa ihre Augen öffnete, war sie komplett verwirrt. Sie lag in ihrem Bett! Sofort stürmte sie hinunter in die Küche und war sehr erstaunt, ihre Eltern beim Geschirr spülen zu sehen: «Guten Morgen meine kleine Schlafmütze, da bist du ja endlich!» Alisa verstand gar nichts mehr. War alles nur ein schrecklicher Traum gewesen?