Hochbegabte, hochsensible Kleinkinder – zwischen Gefühlsausbrüchen und Langeweile: Tipps für Eltern, die mit den intensiven Emotionen und Gefühlsausbrüchen ihrer Kinder an ihre Grenzen stossen. Von Elternbildnerin Kathrin Berweger. Dieser Blogbeitrag ist zuerst auf ihrer Website artcoaching berweger erschienen.
In den letzten Wochen habe ich vermehrt Anfragen von Eltern mit Kleinkindern erhalten, die mit den intensiven Emotionen und Gefühlsausbrüchen ihrer Kinder an ihre Grenzen stossen. Oft haben sie schon einiges ausprobiert, leider mit wenig Erfolg. Die folgenden Beobachtungen sind typisch: Die Eltern von Sebastian (3 Jahre alt) stellen fest, dass ihr Sohn ein hohes Denktempo hat und eine Idee nach der anderen entwickelt. Sebastians Konzentrationsspannen sind kurz, er braucht viel Anregung, damit er zufrieden ist und für ein paar Augenblicke zur Ruhe zu kommen. Gleichzeitig hat er genaue Vorstellungen, wie er die Dinge haben möchte. Wenn die Dinge nicht so laufen, wie er es sich erhofft, sind Wutausbrüche die Folge.
Dann ist da Emilie, deren Wortschatz mit ihren 3,5 Jahren enorm ist. Sie redet sehr gerne mit ihren Eltern, vor allem über Themen, die sie interessieren, zurzeit möchte sie alles über den menschlichen Körper wissen. Zu Hause ist sie verbal sehr aktiv, anders als in der Kita, wo es ihr schwerfällt, sich auszudrücken. Auch der Alltag mit Emilie ist von starken Emotionen geprägt. Dies führte dazu, dass die Eltern lange Zeit sehr bemüht waren, schwierige Momente mit Emilie zu vermeiden. Sie dachten, Fragen könnten helfen, Situationen für Emilie stimmig und konfliktfrei zu gestalten. Sie können sich vorstellen, dass die Situation dadurch nicht besser wurde.
In den Elterncoachings zeigten sich dabei verschiedene Aspekte, die im Zusammenhang mit diesen starken Gefühlen der beschriebenen typischen Beispiele eine Rolle spielen könnten.
Hochbegabung/Hohes Potential und Unterforderung
Auch Kleinkinder können unterfordert sein. Hochbegabte Kinder haben besondere intellektuelle Bedürfnisse, diese zeichnen sich durch eine hohe Denkgeschwindigkeit, Komplexität und Tiefe ihrer Gedanken aus. Oft sind sie sehr autonomiebestrebt und möchten selbstbestimmt sein. Die Unterforderung dieser Kinder kann sich mit starken Gefühlen und Wutausbrüchen, psychosomatischen Reaktionen, grosser auch verbaler Zurückhaltung und Anpassung in Kindergruppen zeigen. Einige Kinder verlieren ihre Motivation und Freude am Lernen und werden antriebslos.
Dies führt zur Frage, wie diese Kinder mit angemessener Begabungsförderung begleitet werden. hier weiterlesen…
Kathrin Berweger ist Mutter von zwei Kindern, Eltern-Bildnerin, Begabungsexpertin und «Marte Meo»-Therapeutin. Die Selbstlernkurse «Hochsensibilität, sensible Kinder erkennen, besser verstehen und stärkend begleiten» und «Perfektionismus bei Kindern und Jugendlichen hat viele Gesichter, hohe Ansprüche erkennen und feinfühlig begleiten» sind online verfügbar. Dieser Blog-Text erschien bereits auf der Website artcoaching berweger.