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Stark und echt: Wie du als Eltern die Bedürfnisse deines hochsensiblen, begabten und überangepassten Kindes sichtbar machst. Von Elternbildnerin Kathrin Berweger. Dieser Blogbeitrag ist zuerst auf ihrer Website artcoaching berweger erschienen.

In den Schulen begegnet man immer wieder Kindern, die als «unproblematisch» gelten – weil sie sich äusserlich anpassen und ruhig mitlaufen. Doch hinter dieser Fassade können hochsensible und (hoch)begabte Kinder stehen, die innerlich mit intensiven Emotionen, einer komplexen Gefühlswelten und einem tiefen Bedürfnis nach Zugehörigkeit kämpfen.

In diesem Artikel erfährst du, wie du als Elternteil deine Fürsprache gezielt einsetzt, um in der Schule auf die besonderen Bedürfnisse deines Kindes aufmerksam zu machen – und wie du gleichzeitig sein Selbstvertrauen nachhaltig stärkst.

Die stille Herausforderung im Schulalltag

Viele Lehrer:innen nehmen diese Kinder – still, angepasst, empathisch – kaum als auffällig wahr. Zu Hause zeigt sich oft ein ganz anderes Bild: Dein Kind leidet innerlich unter der ständigen Anpassung, staut Stress auf und entlädt diesen später in starken emotionalen Reaktionen – etwa in Form von Wutausbrüchen, Rückzug oder Traurigkeit.

Hinter diesem Verhalten steckt nicht nur emotionale Überforderung, sondern häufig auch eine intellektuelle Unterforderung – weil die besonderen Begabungen und Sensibilitäten im Unterricht kaum sichtbar werden.

Ein hilfreiches Modell zum besseren Verständnis ist das DOES-Modell nach Elaine Aron. Es beschreibt vier typische Merkmale hochsensibler Kinder:

  • D – Depth of Processing: Tiefe, gründliche Verarbeitung von Informationen
  • O – Overarousability: Neigung zur schnellen Überreizung (z.B. durch Lärm, viele Kinder, Zeitdruck)
  • E – Emotional Intensity: Intensive Gefühlserlebnisse und hohe Empathiefähigkeit
  • S – Sensory Sensitivity: Gesteigerte Wahrnehmung von Sinnesreizen wie Licht, Geräuschen oder Gerüchen

Diese Eigenschaften erklären, warum dein Kind in der Schule still leidet – und warum du zu Hause die Überforderung umso deutlicher wahrnimmst.

Bedürfnisse sichtbar machen – so gelingt’s

Der erste Schritt ist, die besonderen sozialen, intellektuellen und emotionalen Bedürfnisse deines Kindes konkret darzustellen. Das gelingt am besten mit einer Mischung aus Beobachtung und hier weiterlesen…

Ganz neu ist der Selbstlern-Onlinekurs «Hochsensible, (hoch)begabte Kinder besser verstehen, begleiten und gezielt fördern». Bis zum 12.11.25 gilt ein vergünstigter Einstiegspreis mit dem Bonus einer Q&A-Live-Session am 4.12. um 20 Uhr.