Ding Dong! Ich schreckte hoch, es ertönte der Lautsprecher, ich hörte eine Frauenstimme. Die Stimme sagte: LETZTER AUFRUF FÜR DIE FLUGGÄSTE DER MASCHINE A 380 NACH TORONTO, ICH WIEDERHOLE: LETZTER AUFRUF FÜR DIE FLUGGÄSTE DER MASCHINE A 380 NACH TORONTO. Oh nein, ich war auf der Wartebank des Flughafens eingenickt. Aber wo waren David und Lenny? Vielleicht schon im Flugzeug oder auf der Toilette? Egal, sie werden schon alleine ins Flugzeug gegangen sein. Ich schnappte mir mein Gepäck und rannte auf das Gate 27 zu. Zur gleichen Zeit sassen David und Lenny auf der Toilette des Flughafens und hatten die Kopfhörer auf. Sie hörten die Aufrufe aus den Lautsprechern nicht. Sie sprinteten auf das Gate 26 zu. Sie hatten keine Zeit mehr, um auf das Ticket zu schauen.

Als sie schon im Flugzeug sassen, sagte der Pilot über die Lautsprecher: «Herzlich Willkommen zum Flug nach Dubai. Wir werden etwa in 4 Stunden in Dubai eintreffen.» David und Lenny erschraken, als sie das hörten. Sie rissen ihr Gepäck aus der Gepäckablage und rannten auf die noch offene Tür zu. Gerade, als sie durch die Tür geschlüpft waren, schloss die Stewardess die Türe. Sie hatten es gerade noch geschafft. Aber jetzt mussten sie so schnell wie möglich in das Flugzeug, in dem ich sass. Sie hatten Glück. David und Lenny konnten gerade noch durch das Fingerdock ins Flugzeug. Ein wenig später sassen wir alle drei auf den Sitzen und sie erzählten mir, was in der Zwischenzeit passiert war. Ein wenig später hoben wir ab.

Etwa 4 Stunden später…
Alle schliefen gemütlich auf ihren Sitzen, bis plötzlich ein fürchterlicher Knall ertönte. Ich schaute mich um, sah aus dem Fenster und sah, dass eines der Triebwerke brannte. Ich hatte keine Zeit, mich zu ängstigen, denn die Stimme des Piloten dröhnte ernst aus den Lautsprechern: «Sicherheitspositionen einnehmen!» Ich und Lenny schauten uns an und befolgten die Befehle. Was David machte, wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht. Er war nicht an seinem Platz.

Der Flieger taumelte in der Luft umher und mir wurde schlecht. Ich hörte einen dumpfen Knall und verlor die Besinnung. Ich hörte Stimmen. Ich wusste nicht, von wem sie kamen, aber sie riefen meinen Namen. Ich ermahnte meinen Geist, nicht wieder einzuschlafen und öffnete langsam meine Augen. Zuerst sah ich nur die Umrisse eines Menschen. Es war Lenny! Er fragte mich, ob ich wisse, wo David sei. «Nein», stöhnte ich heiser. «Meine Beine tun mir weh», sage ich zu Lenny. «Kannst du aufstehen?», fragte mich Lenny. «Ja», sagte ich. Wir humpelten zusammen durch die Trümmer des Flugzeuges. Etwa 30 weitere Überlebende standen am Rande des Trümmerfeldes und wussten nicht, wo sie waren. Ich schaute den leicht verletzten Piloten mit einem fragenden Blick an. Dann fragte er: «Vermisst ihr noch jemanden?» – «JA!», rief ich in die Menge.

«Wie sieht er oder sie denn aus?», fragte der Pilot. «Er ist mittel-gross und hat braune Haare.» «Dann weiss ich, wo er ist», sagte einer der Überlebenden, «nämlich bei denen, die weitere Überlebende suchen.» «Ein Glück, dass er lebt», dachte ich mir. Gerade jetzt trafen David und die anderen ein. Sie hatten etwa sechs weitere Überlebende dabei. Zwei davon waren verletzt. Als die Verletzten versorgt waren, ergriff der Pilot das Wort: «Wenn wir überleben wollen, müssen wir hier weg!» – «OK!», riefen alle. «Wir packen alle notwendigen Sachen zusammen, dann verschwinden wir im Wald.»

Als wir etwa zwei Stunden gewandert waren, machten wir Rast. Ein Paar Männer schauten nach einem guten Lagerplatz. Weil die Männer nach einer Stunde immer noch nicht zurückgekommen waren, machten wir uns Sorgen. Plötzlich kam einer der Männer panisch aus dem Wald gerannt und stammelte: «…Bär…zerfleischt…ich…Glück.» Es gab Bären und sie hatten anscheinend Hunger!
Alle schauten sich nervös an. Als es langsam dunkel wurde, fragten sich alle, wo wir schlafen sollten. Einer hatte die Idee wieder zurück zum Flugzeug zu gehen, aber niemand wollte so weit zurücklaufen. Der Pilot meinte, wir sollten doch auf den Bäumen schlafen. Alle fanden dies den besten Vorschlag und gleichzeitig die sicherste Möglichkeit.

Am nächsten Morgen erwachte ich als einer der Ersten und weckte David und Lenny. Sie waren auch sofort wach. Wir beschlossen, uns etwas umzusehen. Als wir auf einer Lichtung ankamen, hörte ich plötzlich einen Motor. «Habt ihr das auch gehört?», fragte ich. «Ja», sagte David. Und tatsächlich, wir hatten uns nicht getäuscht, es war wirklich ein Suchhelikopter. Wir winkten, was das Zeug hält. Und siehe da, der Helikopter landete! «Yeah, wir sind gerettet!» Zwei Ärzte stiegen aus und fragten uns, wer wir waren und warum wir hier waren. Wir brachten sie zu den anderen und erzählten ihnen erleichtert die ganze Geschichte.