Zum Herbstbeginn stellt das Team von der Buchhandlung Obergass Bücher seine neuen Lieblingsbücher vor: spannender Lesestoff für Kinder und Jugendliche garantiert.
«Wie die Pandas mal Musik zum Frühstück hatten»
Peter der Panda lebt in China. Aber warum heisst er Peter? Das macht keinen Sinn. Darum nennt ihn der Autor halt einfach Nicht-Peter. Nicht-Peter ist nicht wie die anderen Pandas. Er hat ein grosses und ein kleines Ohr. Seine Hobbys sind Bambusbeissen und Schlafenschlafen, aber das ist ihm etwas peinlich. Einmal hält Nicht-Peter einen Bambusstab in der Hand (Bambus ist ja bekanntlich sein Lieblingsessen) und bläst versehentlich hinein. Raus kommt ein Ton, aber Peter sieht ihn nicht und macht Löcher in den Bambus, um den Ton zu finden. Er zeigt seine neu erfundene Flöte seinen Nachbarn Nicht-Gerhard und Nicht-Olivia und sie beschliessen, eine Panda-Band zu gründen. Die anderen Pandas essen die Bambusstäbe lieber, als Musik zu machen, aber die drei lassen sich nicht beirren und musizieren vergnügt weiter.
Mir hat das Buch gefallen, weil es voller Sprachwitz und Humor ist. Der Autor Saša Stanišićkann kann also nicht nur grossartige Romane schreiben, sondern auch grossartige Kinderbücher. Er schreibt im Schlusswort, dass der Panda schon früher sein Lieblingstier war und erklärt den jungen Leser*innen, wie bedrohlich der Klimawandel für die Pandas ist und wie schlecht es ihnen geht, weil Bambuswälder gerodet werden.
Ich empfehle dieses Buch allen Kindern ab 8 Jahren, die lustige Tiergeschichten mögen. Es eignet sich gut zum Vorlesen und ist auch für die Erwachsenen ein Vergnügen.
Saša Stanišić/ Günther Jakobs
Panda-Pand – Wie die Pandas mal Musik zum Frühstück hatten
Ab 8 Jahren, 75 Seiten
Carlsen Verlag
ISBN 978-3-551-52180-4
«Baku und der weisse Elefant»
Baku lebt mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester Suri in Nordindien in einem Dorf. Sie sind sehr arm und die Kinder müssen oft mit hungrigem Bauch ins Bett. Als sein Vater das wenige Geld auch noch verspielt, muss er Baku an einen Kinderhändler verkaufen. Baku wird in eine grosse Stadt gebracht und muss mit vielen anderen Kindern in einem Keller schlafen und arbeiten. Eines Tages muss er auf dem Markt Obst und Gemüse für die Familie des Firmenbesitzers kaufen. Dort trifft er den Obstverkäufer Poppy. Dieser hilft ihm und schafft es, dass Baku für den Obstverkäufer arbeiten darf. Neben dem Verkaufen lernt Baku dort auch lesen und schreiben. Eines Tages steht plötzlich seine kleine Schwester Suri vor dem Obststand und erzählt, dass sie ebenfalls verkauft wurde. Baku weiss jetzt, dass er etwas unternehmen muss und schmiedet einen Fluchtplan…
Mir hat das Buch gefallen, weil es eine sehr spannende Geschichte über zwei bewegende Schicksale von Kindersklaven ist. Es ist sehr spannend und altersgerecht geschrieben.
Ich empfehle es allen Kindern ab 9 Jahren, die gerne Bücher über Kinder aus fernen Ländern lesen. Es eignet sich sicher auch sehr gut zum Vorlesen und als Schullektüre.
Anke Burfeind
«Baku und der weisse Elefant»
Ab 9 Jahren, 224 Seiten
Ueberreuter Verlag
ISBN 978-3-7641-5213-0
«Die Legende von Frostherz – Die Reise beginnt»
Ash lebt mit seinem Vormund, einem wortkargen und mürrischen Yeti namens Tobu, weit oben im Norden. Seine Siedlung «Feura» wird von hohen Mauern geschützt, um böse Monster, die in der Nähe ihr Unwesen treiben, draussen zu halten. Ash hat eine besondere Gabe: das Klangweben. Es ist ihm aber streng verboten, diese zu nutzen. Doch als seine Freunde und er beinahe in die Fänge der Leviatane geraten, ist er gezwungen, sie einzusetzen. Mit seinen Gesängen kann er die Monster kontrollieren und rettet damit seinen Freunden das Leben. Weil er mit dem Gebrauch seiner Gabe aber die Regeln gebrochen hat, wird er aus seinem Dorf verbannt. Zusammen mit Tobu und einer Crew von Pionier*innen macht er sich auf dem Schlitten-Schiff «Frostherz» auf in Richtung Süden. Sein Ziel ist es, endlich seine Eltern wiederzufinden. Und je mehr er das Klangweben üben kann, desto mehr versteckte Hinweise findet er. Hinweise, die ihn immer näher an den Standort seiner Eltern bringen. Stimmen die Legenden, dass sie sich in einer Burg voller Klangweber aufhalten?
Besonders gut gefallen haben mir die vielen Bilder zwischen den Texten. Dadurch wirkt die Geschichte noch lebendiger und man kann richtig mit Ash und seinen neuen Freund*innen mitfiebern.
Ich empfehle das Buch allen kleinen Abenteurer*innen, die auch vor ein wenig Grusel nicht zurückschrecken. Ein super Auftakt für eine coole Kinderbuchreihe in Eis und Schnee. Der zweite Band ist für den Januar 2022 angekündigt.
Jamie Little
«Die Legende von Frostherz»
Ab 10 Jahren, 448 Seiten
Oetinger Verlag
ISBN 978-3-7891-0989-8
Das kleine Kaninchen wandert an liebsten draussen auf dem Feld. Es entdeckt Steine, Kräuter und Blumen, und am liebsten schaut es den kleinen Tierchen zu. Ein solches, eine kleine Hummel, schwirrt am Kaninchen vorbei und lockt es in den Wald. Der Wald wird immer dunkler und beängstigender. Das Kaninchen hat nämlich Angst im Dunkeln. Plötzlich sieht es ein Leuchten in der Ferne. Schnurstraks geht es darauf zu und findet ein grosses Stück Licht! Das Licht ist hell, warm und lässt sich mitnehmen. Auf einmal ist die Dunkelheit nicht mehr so gruselig.
Auf das Licht aufmerksam geworden ist nicht nur das Kaninchen, auch der Maulwurf hätte gerne einen Teil davon, damit er in seiner Wohnung unter der Erde lesen kann. Das Kaninchen teilt gerne, denn es weiss, wie einsam es in der Dunkelheit ist. So hilft das Kaninchen vielen weiteren Waldbewohnern, bis es fast kein Licht mehr für sich hat. Aber zum Glück hat es Freunde.
Besonders gut haben mir die Illustrationen im Buch gefallen. Es gibt viel zu entdecken und die Geschichte des kleinen Kaninchens wächst einem sofort ans Herz.
Empfehlen kann ich das Bilderbuch sowohl Kindern ab 4 Jahren zum Vorlesen als auch Erwachsenen.
Raphael Kolly
«Ein Licht im Wald»
Ab 4 Jahren, 44 Seiten
Atlantis Verlag
ISBN 978-3-7152-0830-5