Es gab einmal zwei Kinder, die hiessen Emil und Lena, sie waren Freunde.

Doch eines Tages, als sie in der Schule gerade Pause hatten, wollte Lena plötzlich nicht mehr Fussball spielen. Es machte ihr mehr Spass mit den anderen 3. Klassmädchen Reiterhof zu spielen. Sie sagte auch, sie möchte nicht wie immer mit Emil nach Hause laufen, denn sie ging lieber mit den Mädchen Mina, Emma und Sayvi ihren kleinen Bruder Jannis von der Spielgruppe abholen. Sie trug jetzt auch die Kleidung wie Sayvi, Mina und Emma, nämlich Leggins und ein bauchfreies T-Shirt.

Alle diese Dinge machten Emil traurig. Er wollte Lena nicht verlieren, sondern weiterhin mit ihr befreundet sein. Er erzählte seiner Mama von Lena und wie doof er es fand, dass sie jetzt die Freundin von den drei Tussis ist. Seine Mama sagte:

«Vielleicht will Lena mit Mädels spielen und nicht mehr mit Jungs, weil es ihr peinlich sein könnte.» Emil tröstete das nicht sehr. Er ging in sein Zimmer und schaute Fotos an von sich und Lena im Kindergarten. Am nächsten Tag hatten sie in der Schule das Thema «du bist gut so wie du bist». Da erklärte die Lehrerin, dass Jungs und Mädchen trotzdem befreundet sein können, auch wenn sie verschieden sind. Mädchen können auch Fussball spielen und die Jungs tanzen lernen. Es ist nämlich egal, was man tut, die Hauptsache ist, dass man glücklich ist.

 

Als Lena nach Hause ging, überlegte sie. Kann sie auch mit Emil befreundet sein, aber trotzdem mit den anderen Mädchen spielen? Genau das fragte sie ihre Mama und Mama hatte die Idee: Emil und Lena könnten zur SSA (Schulsozialarbeiterin) gehen und ihre Probleme besprechen. Emil und Lena fanden das eine gute Idee. Gleich am nächsten Tag hatten sie einen Termin. Lena war aufgeregt, Emil auch. Endlich würde er erfahren, warum Lena so war. Als sie das Zimmer betraten, war es einige Sekunden still, dann sagte die SSA Frau Seidenberg, Emil sollte mal erzählen, warum er so traurig sei. Da fing Emil an zu erzählen, was ihn in letzter Zeit so bedrückte. Als er fertig war, fing Lena an zu weinen. Sie weinte und weinte. Sie sagte, es wurde ihr langsam peinlich immer mit einem Jungen zu spielen, aber seit sie das Thema «du bist gut, so wie du bist» hatten, machte es ihr ein schlechtes Gewissen, so gemein zu Emil gewesen zu sein. Sie würde gerne mit allen spielen, aber das ist schwierig. Frau Seidenberg hatte eine Idee: Lena könnte abwechslungsweise mit jemandem anderen spielen. Das fand Lena eine gute Idee, Emil auch. Lena sagte, sie wollte es gleich ihren drei Freundinnen erzählen.

Gleich in der Pause ging Lena zu Mina, Sayvi und Emma und erzählte es ihnen, aber sie waren gar nicht einverstanden. Mina sagte, wenn jemand mit ihnen befreundet ist, darf diese Person mit niemand anderem befreundet sein, schon gar nicht mit einem Jungen. Mit diesen Worten gingen die drei davon.

Lena ging auch davon und zwar, um mit Emil Fussball zu spielen. Sie zog sich auch wieder Jeans und T-Shirts an. Sie war wieder so wie früher und das machte Emil und auch Lena glücklich.